Es ist Ende April, als wir zum Boot zurückkehren. In unserer Abwesenheit hat sich viel getan. Der langersehnte Wärmetauscher ist installiert, das Rigg (das stehende Gut wurde getauscht, bis auf den Mast) sowie die Starterbatterie wurden ausgetauscht, ein neuer Radar schmückt unseren Mast und die Segel liegen im Boot.
Die Segel liegen im Boot? Wieso denn das? Klarheit gibt es schnell. Der Rigger ging davon aus, dass wir neue Segel mitbringen. Kleines Missverständnis. Neue Segel erwarten wir im Herbst.
Bevor es nach Banjole, aufs Trockendock geht, heisst es Innenarbeiten vornehmen. Chris tauschte alle Türstopper. Mit den Magneten geht es deutlich leichter und nicht mehr so streng. Diese braucht es, damit die Türen beim Segeln nicht schlagen. Nun sind alle vier Türen mit Magneten versehen und mit Filz gedämpft.
Neuer Radar sowie neue Wanten
Chris am austauschen der Türstopper
Inventar der Bordapotheke
Die Segel ruhen sich noch aus
Nach den ersten Arbeiten, zog es uns auf die andere Seite der Bucht. Ein kleiner Spaziergang mit erstem Fussbad. War sehr erfrischend und angenehm. Aber es hat sich auch etwas verändert. Mehr Menschen sind unterwegs, die Hotels sowie Appartements haben geöffnet und sind anscheinend gut belegt. Es ist eine andere Atmosphäre als vor Ostern. Die Feriengäste halten Einzug.
Weiteres Highlight – unsere Sitzpolster fürs Cockpit konnten abgeholt werden. Sehen super aus und sitzen sich sehr bequem.
Beach Bars erwachen zum Leben
Wassertemperatur ok
Im Cockpit sitzen ist nun noch bequemer
An Regentagen, finde ich Zeit meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Somit widmete ich mich meinem Netz. Die „Hängematte“ für Obst und Gemüse ist endlich an ihrem Platz. Bin mega happy und freue mich wieder einmal mehr über etwas selbst gestaltetes.
An verschiedenen Stellen im Boot, haben wir „Wasserstellen“ entdeckt, die nicht wirklich dort hingehören. Erstaunlich, wo das Wasser seinen Weg sucht und findet. Einmal in der Achterkabine, etwas entdeckten wir in der Bugkabine und unter dem Sitz, beim Mast. Dort war recht viel Wasser, was sonst nicht der Fall war.
Der Mast wurde letzte Woche gelegt und wieder eingesetzt. Dort haben sie etwas entfernt (ein Plastikzuschnitt), wo sie nicht genau wussten, was es bedeutet. Anscheinend war dies der Schutz, damit das Wasser eben nicht unter den Sitz läuft, sondern in die Bilge, wo ein Auffangbehälter ist. Naja, wird sich schon eine Lösung finden.
Wasser rinnt aussen am Schrank entlang
Wasser beim Mast – falsche Seite
Endlich kam der Tag, auf den wir soooo lange gewartet haben – Fahrt nach Banjole zum Auswassern. Für uns hiess es früh aufstehen, alles vorbereiten um 09:30 Uhr ablegen zu können.
Bereit zum ablegen
Was ist das bitte schön für ein Gefühl, zum ersten Mal auf eigenem Kiel die Marina zu verlassen?! Unser Bootswart begleitete uns zur Sicherheit. Immerhin wollten wir bei unserem ersten Hafenmanöver nicht gleich etwas falsch machen. Definitiv hat er uns ein sicheres Gefühl gegeben.
Die Fahrt nach Banjole war kurz aber wundervoll. Seine eigene Yacht zu steuern, ist irgendwie ein tolles Gefühl. In Banjole wurden wir mit einer Slipanlage aufs Trockendock gezogen. Sehr spannend, wie das alles so geht. Die Arbeiten starteten sofort, nachdem alles besprochen wurde.
Wir suchten uns derweil ein kleines Plätzchen, um nicht im Weg zu sein. Natürlich immer in Sichtweite zum Boot.
Schon am ersten Tag haben die fleissigen Handwerker viel geschafft. Das Holz wurde komplett abgeschliffen. Sieht super aus.
Im Kielwasser die Marina Veruda
Be Happy
Auf der Slipanlage – Bitte nicht bewegen
Alles unter Kontrolle aus sicherer Entfernung
Sieht nicht mehr so frisch aus
Vorher – Nachher Vergleich
Am zweiten Tag nahmen wir uns die aufwendigste Arbeit vor: Beschriftung unserer „Blue Wave“. Nach etlichen Stunden und fluchen, erstrahlt sie nun mit ihrem Namen.
Ausrichtung der Schrift
Live at work
Ohne Worte
Auftragen der Schrift mit einem Rakel
Was für ein Blickfang
Das Boot bekam einen neuen Durchlass für unseren zukünftigen Wassermacher. Zudem wurde der Forward Scan installiert, sowie die Ankerwinsch neu ausgerichtet…ich würde sagen, die Arbeiten sind sehr gut vorangegangen. Am 06. Mai kommen wir zurück ins Wasser. Somit wurde innerhalb von zwei Tagen das Wichtigste an Arbeiten erledigt. Antifouling ist aufgetragen. Das Unterwasserschiff kann sich sehen lassen mit neuen Opferanoden (= Zinkanoden) und einer strahlenden Schiffsschraube.
Nebst den Bootsarbeiten genossen wir die neue Umgebung. Mal ein anderer Blick, wenn wir im Cockpit sitzen. Andere Geräusche wahrnehmen. Das hat uns gefallen.
Links der Platzhalter für die Logge. Rechts der Durchlass für den Forward Scan.
Erneuerung
Ansicht von Innen
Ein Stück vom Boot. Ungefähre Dicke des Rumpfes, es fehlt ein Stück.
Sicht von unten. In naher Zukunft wird hier das Wasser angesaugt, um Süsswasser zu produzieren.
Endergebnis
Der Ankerwinsch geht es an den Kragen
Schiffsschraube vor der Reinigung
Schiffsschraube nach der Reinigung
Opferanode am Kiel
Outdoor office ist eingerichtet
Ein Seestern direkt bei uns am Trockendock
Aussicht in die Bucht von Banjole
Wacklige Angelegenheit
Chris hat einen ruhigen Aussichtsplatz gefunden
Höhenangst fehl am Platz
Strandspaziergang auf kleinen feinen Kieselsteinen
Nicht nur an Bord gibt es feines Essen
Im Restaurant nebenan gibt es fangfrischen Fisch (Konoba Pap)
Abendspaziergang
„Blue Wave“ im Mondschein
Zwei Tage sind um und wir wurden wieder zu Wasser gelassen. Kurz zeigte man uns noch, wie wir die Stoffbuchse zu entlüften haben und schon schipperten wir unter Motor in die Marina zurück. Diesmal wollte der Drehzahlmesser seinen Dienst nicht nachkommen. Somit orientierten wir uns an der Geschwindigkeitsangabe im Plotter. Irgendetwas ist immer.
Auch diesmal hatten wir unseren Bootswart an Bord. So gelang das erste Anlegemanöver ganz gut.
Der Moment, wo es zurück ins Wasser geht
Skipper Chris hat alles im Blick
Kleiner Ausschnitt vom ersten Anlegemanöver
Traumhaft
Zu unserem Glück, kam der Rigger noch am selben Tag vorbei und zog unsere Segel auf. Nun haben wir endlich unsere „Blue Wave“ in ihrer vollen Pracht, mit einem Motor der wieder läuft und Segel ⛵️
Genua (Vorsegel)
Grosssegel
Dann stand das grosse Putzen an. All den Staub und Schmutz entfernen. Also, Wasser marsch. Natürlich läuft bei uns nicht immer alles ohne irgendwelche Überraschungen. Wir fluteten unser Bett, da die kleine Luke noch offen stand, von den Arbeiten an der Aussendusche. Somit trugen wir alles raus zum trocknen. Am Ende des Tages hatten wir wieder ein trockenes „Nest“. Unser kleines schwimmendes zu Hause strahlte wieder und wir auch.
Schwups, sind die Leinen zum Wäsche trocknen umfunktioniert
Nach den intensiven Tagen auf dem Trockendock, war ausschlafen angesagt. Da die Windverhältnisse und das Wetter allgemein nicht hätten besser sein können, wollten wir es wissen. Wir wollten unser voll funktionsfähiges Boot testen. Wollten wissen, ob auch alles funktioniert. Sprich die Segel – lassen sie sich gut händeln – und wie zuverlässig ist unsere Navigation.
Nach kurzer Auseinandersetzung mit dem B&G System und dem „klarieren“ des Bootes, legten wir zum ersten Mal allein ab. Das lief sehr gut, bis auf eine kleine Unaufmerksamkeit meinerseits. Die Achterleine, auf der Backbordseite, hielt ich auf Slip. Vergass jedoch, in all der Aufregung, das Ende der Leine abzuwickeln. Letztendlich ging alles super. Aber noch einmal, passiert mir das Missgechick nicht!
Wir fuhren unter Motor etwas raus, um „Platz“ zum Segel setzen zu haben. Mit vereinten Kräften zogen wir das Grosssegel aus. Durch die Segellatten klemmt es genau an den Verdickungen. Davor hatten wir etwas bedenken. Siehe da, ein eingespieltes Team kann nichts erschüttern. Kaum waren wir am Segel setzen, tauchte ein 🐬 auf. Besser kann doch eine Testfahrt nicht starten.
07. Mai 2023 – Historischer Moment
Freude beim Skipper
Instrumenten-Check
Freie Fahrt voraus
Geschafft, die Marina liegt hinter uns
Lola findet viele „Lieblingsplätze“
…einmal am Heck
…einmal am Bug
Skipper am Platz
Fazit der Testfahrt
Der Moment, wenn der Motor abgestellt wird
Rauschefahrt
Einfach nur wundervoll
Happy
Delfin
Sind da noch mehr Delfine?
Kurs: Marina Veruda
Kurze Zusammenfassung von diesem Segeltag:
Schönste Moment für mich, als der Motor ausgeschaltet wurde…herrlich. Gemütlich segelten wir nun dahin. Probierten verschiedene Kurse aus und sahen nochmals zwei 🐬 🐬
Nach erfolgreichen testen der Segel, stellten wir fest, dass die elektrische Ankerwinsch nicht funktioniert. Zudem flog die Sicherung vom Autopiloten raus. Unser Handfunkgerät sendet nicht, sondern empfängt nur. Und noch ein paar Fehlermeldungen zeigten sich auf dem Plotter. Somit hat der Elektriker noch etwas zu tun.
Die grösste Herausforderung wartete aber noch auf uns – das Hafenmanöver. Wir mussten ja wieder in unsere Box.
Per Funk bat ich um Unterstützung mit den Mooringleinen. Das war auch so eine lustige Geschichte. Aber es hat alles geklappt und die Marineros standen parat. Leider klappte das Manöver nicht gleich beim ersten Mal, wie am Tag zuvor. Chris benötigte ein paar Anläufe, bis wir perfekt an unseren Platz standen.
Wir sind stolz auf uns. Stolz, dass wir allein rausgefahren sind und die Segel gesetzt haben. Das wir alles ausprobiert und getestet haben. Als Team sind wir unschlagbar.
Ach ja, als wir die Segel bargen, sprangen nochmals mehrere Delfine 🐬 einige Meter entfernt empor.