Text: Christian / Bilder & Kurzfilme: Carola
Nach überraschend schönen Tagen in Cartagena setzen wir unsere Reise fort. Aguilas scheint uns für einen kurzen Aufenthalt vielversprechend. Im kleinen Club Náutico werden wir freundlich vom hilfsbereiten Marinero empfangen, der uns beim seitlichen Anlegen an der Hafenmauer unterstützt. Erst jetzt wird uns richtig bewusst, wie klein diese Marina tatsächlich ist. Die Lage aber ist perfekt, nur ein Steinwurf bis zur charmanten Altstadt mit echtem spanischen Flair. Wir planen, drei Nächte zu bleiben.
Wir schlendern durch die historische Altstadt mit ihrem typischen zentralen Platz und den alten Bäumen. Auf Empfehlung des Marineros besuchen wir das „El Pimiento“ und lassen uns von der großen Auswahl an Tapas verwöhnen, der perfekte Abschluss eines langen Tages.
Unterwegs nach Aguilas
Seitlich angelegt und gut vertäut
Blick in die kleine Marina
Bemalte Treppe in Aguilas
Aguilas Square
Ayuntamiento (Rathaus) de Aguilas
„El Pimiento“
Wir sind begeistert von diesen köstlichen Tapas
Das Telefonat
Am nächsten Morgen geschieht Unerwartetes. Caros Telefon klingelt. Der Inhalt des Gesprächs klingt ernst, so ernst, dass wir uns gezwungen sehen, das Boot umgehend für die Abfahrt vorzubereiten. Gegen Starkwind und hohe Wellen kämpfen wir uns den ganzen Tag nordostwärts zurück nach Cartagena. Am folgenden Morgen fliegt Carola zu ihren Eltern nach Hause. Ich bleibe vorerst allein an Bord.
Wieder unterwegs
Gegen Wind und Welle
Caro auf dem Weg zu ihrer Familie
Aus dem geplanten Törn wird über Nacht „eine Reise ins Ungewisse“. Wir brauchen einige Tage, um unsere Gedanken zu ordnen und wieder nach vorn zu blicken. Ich verbringe die Zeit mit kleineren Bootsarbeiten und kurzen Landausflügen. Es zeichnet sich ein längerer Unterbruch unserer Reise ab, so fliege auch ich für einige Wochen nach Hause.
„Am Ende wird alles gut sein. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“ – Oscar Wilde
Nach einer Zeit des Auf und Ab scheint sich die Situation langsam zu stabilisieren. Das erlaubt uns, wieder konkreter zu planen, eine Weiterreise rückt in greifbare Nähe.
Reset und Neustart
Ende Mai, zurück in Cartagena, proviantieren wir und machen unser Boot erneut seeklar. Nach der langen Zeit zu Hause und in der Marina zieht es uns hinaus, wir freuen uns aufs Ankern und das Buchtenbummeln. Wind und Wetter spielen mit, und so brechen wir ein zweites Mal Richtung Südwesten auf.
Zurück in Cartagena, zurück bei unserer BLUE WAVE ⛵️
Damit haben wir nicht gerechnet 😬
Für die kommenden Wochen sind wir gut versorgt
Abschied von Cartagena
Entspannter Segelstart
Entgegen unserer Erwartung entdecken wir entlang der Küste eine Reihe schöner Ankerplätze, obwohl die spanische Festlandküste dafür nicht gerade bekannt ist. Südlich von Cartagena beeindruckt uns besonders das felsige Naturschutzgebiet Cabo Gata. Bei gutem Wetter verbringen wir wunderbare Tage in abgelegenen Buchten. Besonders erwähnenswert: die „Cala San Pedro“, eine abgeschiedene Bucht, eingerahmt von Hügeln, Felsen und alten Festungen. Hinter dem Sandstrand öffnet sich ein kleines Tal.
Ein besonderes Merkmal dieses Ortes ist das versteckte Hippie-Dorf. Zwischen Bäumen und Gärten hat sich dort eine Kommune niedergelassen. Sie leben autark mit Wasser aus Quellen, Strom aus Solarpaneelen und selbst bewirtschafteten Fischernetzen. So malerisch die Bucht auch sein mag, wir spüren, dass Segler hier nur geduldet sind. Freundlichkeit oder ein Lächeln erhalten wir nicht zurück. Nach einem Spaziergang durch die Siedlung ziehen wir uns auf unser Boot zurück und verbringen die Zeit mit Schnorcheln und dem Erkunden der Felsenküste.
Cala Cerrada
Cala de Calabardina
Ensenada de los Taray
Cala de San Pedro
Blick in die Bucht
Blick ins Tal von San Pedro
Unser nächster geplanter Stopp ist San José. In dem kleinen Städtchen wollen wir ein paar Tage in der Marina verbringen und den angesagten Gegenwind abwettern. Leider kann unsere Buchungsanfrage nicht bestätigt werden, die Marina scheint voll zu sein. Für uns heisst das: umplanen.
Etwas weiter westlich liegt eine grosse und bekannte Marina, die unter Langfahrtseglern für Bootsrefits sehr geschätzt wird. Das interessiert uns, wir möchten sie uns genauer ansehen.
Doch um dorthin zu gelangen, heisst es zunächst das Cabo de Gata zu umfahren, einen Ankerstopp einlegen, um am 01. Juni 2025 nach Almerimar zu segeln.
Wir segeln an San José vorbei
Cabo de Gata – es fühlt sich an, als würden wir das Mittelmeer hinter uns lassen. Es ist, als befänden wir uns nun irgendwo zwischen Mittelmeer und Atlantik.
Ein magischer Moment für uns – Cabo de Gata
Küste bei Cabo de Gata
Nachtessen bei Sonnenuntergang
Sonnenaufgang
Wir sind gut in Almerimar angekommen. Haben einen sicheren Platz in der Marina, um die bevorstehenden Winde abwettern zu können.
Wie es uns in Almerimar ergangen ist, davon berichten wir nächsten Blogbeitrag.
Auf das, was kommt 🥂.